Robotics as a Service (RaaS) ist ein serviceorientiertes Geschäftsmodell, bei dem Unternehmen robotergestützte Automatisierungslösungen auf Miet- oder Abonnementbasis nutzen, anstatt Roboter und zugehörige Systeme selbst zu erwerben. Durch die Integration von Robotik, Cloud-Computing und Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht RaaS eine flexible, bedarfsgerechte Automatisierung mit geringen Anfangsinvestitionen.
Vorteile für Unternehmen
Ein entscheidender Vorteil von Robotics as a Service ist, dass Unternehmen Roboterlösungen bereits für wenige tausend Euro pro Monat nutzen können – häufig zu einem Preis, der den Lohnkosten einer einzelnen Arbeitskraft entspricht oder sogar darunterliegt. Dadurch wird Automatisierung auch für kleinere Unternehmen wirtschaftlich attraktiv, da keine hohen Investitionen erforderlich sind.
Diese Kosteneffizienz ermöglicht es insbesondere KMU und Start-ups, Automatisierungslösungen in Bereichen mit wiederkehrenden Aufgaben einzusetzen, wie zum Beispiel:
- Verpackung: Automatisierte Systeme sorgen für schnellere und effizientere End-of-Line-Prozesse.
- Qualitätsprüfung: KI-gestützte Roboter können Defekte präzise und konsistent erkennen.
- Montage: Vereinfachte Montagetätigkeiten können durch kollaborative Roboter übernommen werden, wodurch menschliche Fachkräfte für anspruchsvollere Aufgaben frei werden.
2. Skalierbarkeit: Flexible Automatisierung ohne langfristige Kapitalbindung
Traditionelle Robotiklösungen erfordern oft hohe Anfangsinvestitionen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro. RaaS hingegen ermöglicht eine flexible und bedarfsgerechte Nutzung von Robotersystemen, die jederzeit an die aktuellen Anforderungen angepasst werden können.
- Erhöhung der Kapazität: Wenn die Nachfrage steigt, können Unternehmen kurzfristig zusätzliche Roboter hinzufügen, ohne eine große Investition tätigen zu müssen.
- Reduzierung bei Bedarf: Sinkt der Bedarf, lassen sich RaaS-Roboter einfach wieder abbauen oder zurückgeben, ohne hohe Abschreibungen oder Stillstandskosten zu verursachen.
- Saisonale Spitzenzeiten optimal nutzen: Branchen mit starken saisonalen Schwankungen – wie E-Commerce oder die Lebensmittelindustrie – profitieren besonders von RaaS, da Roboter für Hochphasen angemietet und danach wieder zurückgegeben werden können.
3. Wartung und Updates
Ein weiterer Vorteil von Robotics as a Service ist, dass Wartung, Reparaturen und Software-Updates oft im Mietmodell enthalten sind. Unternehmen müssen sich nicht um teure Serviceverträge oder den technischen Support kümmern, da der Anbieter diese Aufgaben übernimmt.
- Aktuelle Technik: Unternehmen können von Innovationen in der Robotik profitieren, ohne erneut investieren zu müssen.
- Keine hohen Schulungskosten: Da moderne Robotersysteme häufig intuitive Bedienkonzepte haben oder sogar als „Plug-and-Produce“-Lösungen angeboten werden, ist der Schulungsaufwand für Mitarbeiter minimal.
Beispiel: Robotics as a Service mit dem Leverage Robotics FactoryCube
Der FactoryCube von Leverage Robotics ist ein modulares Robotersystem, das als Robotics-as-a-Service (RaaS) Modell bereitgestellt werden kann. Das ermöglicht Unternehmen, Automatisierungsprozesse wie Maschinenbeladung, Montage oder Verpackung effizient umzusetzen, ohne hohe Investitionskosten für eigene Industrieroboter zu tragen.
Integration und Betrieb
Anstatt eine vollständige Automatisierungslösung selbst zu erwerben und zu implementieren, mieten Unternehmen den FactoryCube und erhalten eine schlüsselfertige Lösung. Leverage Robotics übernimmt die vollständige Integration in bestehende Produktionsprozesse sowie die fortlaufende Systemüberwachung und Wartung.
Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit
Die Nutzung des FactoryCubes erfolgt auf Basis eines Mietmodells mit monatlichen Kosten, die in vielen Fällen nicht mehr als 50 % der üblichen Personalkosten betragen. Dies ermöglicht es auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, Automatisierung wirtschaftlich einzusetzen.
Remote-Überwachung und Wartung
Ein zentrales Merkmal des FactoryCubes ist die Möglichkeit der ferngesteuerten Diagnose und Wartung. Software-Updates, Fehleranalysen und Systemoptimierungen können ohne einen Vor-Ort-Techniker durchgeführt werden. Dies minimiert Ausfallzeiten und ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Störungen.
Flexibilität und Skalierbarkeit
Das System ist so konzipiert, dass es sich anpassungsfähig in bestehende Produktionsabläufe integrieren lässt. Je nach Bedarf kann es um weitere Module oder Funktionen ergänzt werden, um neue Fertigungsschritte zu übernehmen oder bestehende Prozesse zu optimieren. Dies macht den FactoryCube besonders geeignet für Unternehmen mit variierenden Produktionsanforderungen oder saisonalen Schwankungen.
Der FactoryCube ist ein Beispiel für eine effiziente und wirtschaftliche Automatisierungslösung, die durch das RaaS-Modell eine hohe Flexibilität und Skalierbarkeit bietet. Unternehmen profitieren von moderner Robotiktechnologie, ohne langfristige Kapitalbindung oder hohe Betriebskosten einzugehen.
Fazit
RaaS entwickelt sich zunehmend zu einem Standardmodell für Automatisierung, da es den Zugang zu Robotik demokratisiert und auch Unternehmen mit begrenzten Budgets eine Wettbewerbsfähigkeit durch Automatisierung ermöglicht. Zukünftige Entwicklungen wie noch leistungsfähigere KI-Integration, weiter optimierte Pay-per-Use-Modelle und eine verstärkte Nutzung von autonomen Robotersystemen werden das Potenzial von Robotics as a Service weiter steigern.
FAQ – Robotics as a Service (RaaS)
1. Wie unterscheidet sich Robotics as a Service vom klassischen Robotik-Kauf?
Beim klassischen Robotik-Kauf müssen Unternehmen hohe Anfangsinvestitionen tätigen, um eigene Roboterlösungen zu erwerben und zu warten. RaaS hingegen ermöglicht eine Nutzung auf Abonnement- oder Mietbasis, wodurch Unternehmen flexibel bleiben und nur für die tatsächlich genutzten Kapazitäten zahlen. Zudem sind Wartung, Software-Updates und technischer Support oft im Mietpreis enthalten.
2. Welche Unternehmen profitieren am meisten von Robotics as a Service?
RaaS ist besonders vorteilhaft für:
- Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die keine großen Investitionen tätigen können.
- Unternehmen mit saisonalen Produktionsschwankungen, z. B. E-Commerce oder Lebensmittelverarbeitung.
- Produzenten mit variabler Nachfrage, die ihre Automatisierungskapazitäten flexibel skalieren möchten.
- Start-ups, die Automatisierung testen wollen, ohne sich langfristig zu binden.
Welche Vertragsmodelle gibt es bei Robotics as a Service?
Typische Modelle umfassen:
- Fixe monatliche Abonnements: Feste Kosten unabhängig von der Nutzung.
- Pay-per-Use: Unternehmen zahlen nur für die tatsächliche Betriebszeit oder Anzahl der bearbeiteten Einheiten.
- Hybrid-Modelle: Kombination aus Grundgebühr und nutzungsabhängigen Kosten.